Kultur

Die Kirche der Mutter Gottes von Karmel

Die Kirche der Muttergottes von Karmel oder Muttergottes des Sieges, unter den Kiefern, auf einer eingezäunten Fläche über Solin, wurde mit dem Grundriss eines Kreuzes in der Form des barocken Klassizismus gebaut. Sie wurde von Nikola Bijanković, dem Bischof von Makarska im Jahr 1715 in Erinnerung an die heldenhafte Verteidigung der Stadt Sinj vor der vielfach größeren türkischen Armee in demselben Jahr errichtet und der Muttergottes vom Sieg gewidmet.  Im 19. Jh. wurde auf der Kirche ein Glockenturm mit einer offenen Loge aus Holz auf Steinpfeilern errichtet.  Am Anfang war die Kirche das Eigentum der Philippiner, der Oratorianer-Mönche, die im Jahr 1575 der Heilige Philipp Neri gründete, und seit 1939 gehört die Kirche zur Pfarrei Brela. 

Die Muttergottes mit dem Kind – “die Muttergottes des Sieges”, das Sinnbild aus dem 16. Jh., das Zoraida Demori Staničić glaubhaft der Hand von Donat Bizaman, dem Maler der griechischen Herkunft näherte. Donato ist mit dem Bruder Angelo von Kreta nach Otranto in Apulien in der ersten Hälfte des 16. Jh. umgezogen. Dort haben sie die Malschule mit besonderen persönlichen Merkmalen, und vor allem byzantinischem Charakter gegründet. Wir können aber nicht wissen, wo der Bischof Bijanković dieses Bild angeschafft hatte, welches festlich vor der Kirche ausgestellt wird und in der Prozession am Fest der Muttergottes von Karmel und Mariä Himmelfahrt getragen wird. 

Der Glockenturm der Kirche wurde später errichtet. Er wurde im Jahr 1833 von den hervorragenden Meistern Pavao Bertapelle und Antun Bertapelle vom verstorbenen Paul und sein Onkel, Jure Andrijin Štambuk mit seinem dreizehnjährigen Sohn Andrija (in diesen Jahren schon Steinmetzhelfer), und Petar Štambuk Andrijin gebaut. Den Grundstein für die Arbeit dieser kleinen Steinmetz-Dynastie legte in Dalmatien der Baumeister Andrija Bertapelle, als er aus der norditalischen Stadt Bassano im 18. Jh. kam. Bald fühlten sie sich wie zu Hause und lebten wie Kroaten in Vrboska, sie verlängerten das Leben des venezianischen Barocks in der Provinz durch ihre fleißige Arbeit, indem sie lokale Tradition der Bearbeitung des örtlichen Steins mit der handwerklichen Geschicklichkeit der Steinmetzer bei der Arbeit mehrfarbigem Marmor. Nachdem die erwähnten Meister den ersten Stock beendet hatten, fuhren sie auf eigenem Schiff Gajeta im 17. Jh. in ihren Heimatort Vrboska ab. Der Transport von Stein war keinesfalls einfach, vor allem deswegen, weil die Besitzer in der Regel versuchten, das Schiff mit möglichst viel Baumaterial zu beladen. In der Bucht Radovnja auf der Insel Brač, unter Selca, woher Familie Štambuk stammt, haben sie das Schiff mit verschiedenen Stücken von Steinen, Kanälen und Fensterteilen beladen und bei mildem Wind Burin segelten sie eine Stunde vor der Mitternacht über den Hvar-Kanal gemäß dem Willen des hervorragenden Meisters und des Besitzers von Gajeta und gegen den Willen aller anderen davon. Auf Paul hat in Vrboska die schwangere Ehefrau mit vier minderjährigen Kindern und auf Antun Bertapelle seine Frau mit fünf kleinen Kindern gewartet. Auf der Entfernung von zwei Meilen von Brač wird das überladene Schiff von Wellen bedeckt und das Schiff sinkt in diesem Moment mit all seiner Last auf den Meeresboden. Jure Štambuk schafft es, sich auf einem Brett zu retten und Petar Štambuk auf dem Deckel einer Kiste, und so blieben sie im Meer fünfzehn Stunden, bis sie von den Fischern, Geschwistern Barbarić neben der Bucht Dubac auf der Insel Hvar gerettet wurden. Über Zastražišće kamen sie nach Vrboska, wo Petar über dieses Ereignis Nikola Fabris, dem damaligen Syndikus erzählte. Der unglückliche Junge Jure Štambuk sank mit dem Schiff auf den Meeresboden, den hervorragenden Meister Pavao Bertapelle sahen sie noch einige Zeit am Heck des Schiffes und Antun Bertapelle haben sie noch drei Stunden nach dem Ereignis gehört, aber sie konnten ihm nicht helfen.

Also, wenn Sie die Kirche der Muttergottes von Karmel besuchen, zünden Sie die Kerze vor dem Sinnbild der Muttergottes zur Erinnerung an die fleißige Bau- und Bildhauerfamilie Bertapelle und des kleinen Jure Štambuk an, die den lebendigen Glockenturm gebaut haben, welcher  mit seiner letzten Loge an die Loge des Glockenturms neben der dominikanischen Kirche in der Altstadt Stari Grad auf der Insel Hvar erinnert.

Am 300-sten Jahrestag des Kirchenbaus, am 16.07.2015, haben ihm die dankbaren Einwohner von Brela ein Denkmal im Kirchhof errichtet.

Der Festtag Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel wird am 16. Juli gefeiert.

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